Don’t worry about a thing’

… cause every little thing gonna be alright.

Gedanken aus den letzten Tagen:

Vor kurzem durfte ich meine Lebenshalbzeit feiern. An dem Tag stand ich morgens in der Küche und hatte aus dem Nichts den Ohrwurm von 3 Little Birds im Kopf. Ich weiß, dass ich aus einer sehr privilegierten Situation heraus spreche, wenn ich daran glaube, dass dieser Song zumindest ein Stück Wahrheit beinhaltet. Ein Dach über dem Kopf, genug zu essen im Kühlschrank, fließend Wasser aus dem Hahn, in einem Land ohne Krieg lebend dank all dem habe ich das Glück, mich mit meiner seelischen Gesundheit zu beschäftigen.

Ich gehöre der ersten Generation (in Deutschland) an, die in ihrer Kindheit kaum Sorgen haben musste. Die Generationen davor trugen die Sorgen und Nöte der Nachkriegszeit oder davor der Kriegszeit mit sich. Um den Kalten Krieg in den 80ern zu verstehen, waren wir zu jung, und das, was wir mit als Erstes richtig verstanden, waren der Fall der Mauer und die Wiedervereinigung. Gleichzeitig mussten wir auf unterschiedlichste Weisen die Traumata unserer Eltern und Großeltern mitverarbeiten, aushalten, über uns ergehen lassen.

Damit ist meine Generation auch die erste, die sich mit der eigenen seelischen Verfassung auseinandersetzen kann. Wir haben die Möglichkeit, Traumata zu verarbeiten, anstatt diese an unsere Kinder weiterzugeben. Sich dem zu stellen, ist anstrengend, teilweise so sehr, dass man z. B. nach einer Therapiesitzung keine mentale Kapazität für etwas anderes hat, und doch warten da dann gerne noch ein restlicher Arbeitstag oder Alltagsaufgaben oder die Familie. Gleichzeitig ist es wichtig, die Aufarbeitung durchzuführen, damit die Textzeile “`Cause every little thing gonna be all right!” eines Tages Realität wird.

Three Little Birds by Bob Marley
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Passend dazu hörte ich die Tage später einen Podcast, in dem Alain de Botton, ein Philosoph unserer Zeit, darüber spricht, dass wir in Beziehungen nach Vertrautheit suchen und nicht nach Glück. Es geht um die Liebe, um den Umgang mit Liebeskummer, um die prägende Kraft unserer Kindheit auf den Rest unseres Lebens, um den Weg zu uns selbst. Alain de Botton erklärt, warum wir plötzliche negative Gefühle beim Daten / in der Liebe erleben, welche emotionalen Belastungen Eltern auf ihre Kinder übertragen und wie Zusammenbrüche zu Durchbrüchen werden können. Er erklärt auch, wie Bindungsstile und vergangene Erfahrungen die Art und Weise prägen können, wie wir lieben.

Wonach suchen wir die, die wir lieben, aus:

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